Ahnenforschung
Familie Grüninger

Die Herkunft der Familie Lieb


Allgemein

Zahlreiche Träger des Namens Lieb sind innerhalb Deutschlands gewandert und auch ausgewandert nach allen Teilen der Erde. Der Familienname Lieb ist deshalb - von jeher - sehr verbreitet, doch nirgends sehr häufig.

In einer lateinisch verfassten Urkunde des Klosters Diessen aus dem Jahre 1206 wird ein Lieb mit seinen Kindern Richard, Irmgard, Herburch, Mechtild, Adelheit und Berta genannt. Diese waren zinspflichtig dem Markgrafen von Ystrien. Diese Zinspflicht ging, durch Schenkung über an das Kloster. Wohl das erste urkundliche Vorkommen des Namens Lieb. Um 1350 zinst ein Wernher Lieb in Eltingen. In Rottweil ist 1383 in einer Urkunde ein Lieb als Besitzer einer Wiese genannt. Um 1500 lebte in Newenstadt (Neuenstadt am Kocher) ein Wilhelm Lieb als Vorstmeister. 1521 gleichfalls als Vorstmeister ein Lieb in Schorndorf. 1440 ein Berthold Lieb als Vogt zu Böhringen. 1524 werden in Schwaikheim genannt ein Jakob Lyb und Hans Lieb(er). 1533 war ein Dr. Lieb Domkapitular in Konstanz. 1537 wird- ein Sebastian Lieb, zukünftiger Pfarrer, aufgenommen ins Stift in Tübingen.

1585 stirbt in jungen Jahren ein Instrumentist Lieb der Hofkapelle in Stuttgart. Vielerorts findet sich der Name Lieb zur Reformationszeit. Weltberühmt war als Maler Michael Lieb (Murikacsy), 1846-1900.

Seit 1878 von Lieb - verdient hat sich gemacht im Nord-Südstaaten Krieg von USA - ein Hermann Lieb, eingetreten ins Heer 1861 als Gemeiner, später Hauptmann, Major, Oberst und General, Vorsteher des Chicagoer Wasseramts 1879, Gründer einer bedeutenden Zeitung in Springfield und des „Deutsch-Amerikaners"; geb. 1826 in Arenenberg (Schweiz).

Die schwäbischen Lieb

In Biberach/Riß erscheint Anton Lieb, geboren um 1530 und sein Sohn Konrad, der sich am 14.01.1582 dort verheiratet hat. Das erste feststehende Datum der Biberacher Lieb. Hauptsitz dieser Familien ist freute noch Biberach. Sie sind evangelisch.

In Mittelstadt, Kreis Urach, saßen 1600 und sitzen bis heute zahlreiche Lieb. Sie sind evangelisch. Selbständige Träger des Namens Lieb, von dort herstammend kommen 1933 vor in Bempflingen 1; Dettingen 31, Gächingen 3; Metzingen 3, Urach 2; ferner in Aich, Leinfelden, Stuttgart, Vaihingen-Rohr, Plattenhardt u.a. Orten.

Als Nachkommen des Schopflocher Pfarrers Samuel Lieb, geb. in Pfullingen am 22.10.1660 kommen sie 1715 und 1739 nach Dettingen, wo sie seither ohne Unterbrechung wohnen. Sie verzweigen sich

1.) von Mittelstadt 1703 und 1722 nach Reicheneck, von hier
a.) nach Aich, von hier
aa.) 1805 nach Urach,
bb.) 1815 nach Offenhausen, von hier
aaa.) 1845 nach Gomadingen, von hier
aaaa.) 1879 nach Gächingen,
bbbb.) 1939 nach Dettingen,
bbb.) 1848 nach Seeburg,
b.) 1787 nach Riederich,
c.) 1794 nach Bempflingen.
2.) von Dettingen 1805 und 1893 nach Urach
3.) von Rommelshausen 1886 nach Bempflingen
4.) von Kaufbeuren 1911 nach Metzingen.

Die Witwe des Schopflocher Pfarrers Samuel Lieb verzieht nach dessen Tod 1731 (1730?) nach Stuttgart und stirbt dort am 10.01.1748. Um 1728 wird ein Küfer Johann Jakob Lieb aus Mittelstadt, Stuttgart, 29.11.1786, 83 Jahre alt, eingebürgert. Diese Mittelstädter Lieb pflanzen ihren Namen in Stuttgart nicht fort.

In Hettingen (Hohenzollern) kommen Lieb seit langer Zelt vor. Sie sind im Gegensatz zu allen anderen schwäbischen Lieb katholisch, vielleicht weil der Stammvater dieser Lieb dort vor der Reformation zugewandert ist?

Die Freudenstädter und alten Stuttgarter Lieb

Um 1600-1610 erscheint in Christophstal ein Friedrich Lieb mit seinem Sohne Friedrich, geb. um 1596, unbekannt woher.  Er wird urkundlich genannt 1611 und 1612. Alle Lieb in Freudenstadt stammen ab von diesen beiden Friedrich Lieb. 1709 verzweigen sie sich nach Stuttgart, wo sie bis heute sitzen. 1939 sind im Stuttgarter Adressbuch 65 Lieb aufgeführt, davon gehören an, der seit 1709 in Stuttgart eingebürgerten Familie Lieb 7, weitere 3 der Freudenstädter Lieb, etwa 5 lassen sich zurückführen auf Biberach, die übrigen etwa 50 stammen wohl ausschließlich ursprünglich aus Mittelstadt und sind zugewandert nach 1800 oder Abkömmlinge von solchen Zugewanderten.

Hinweise über die ursprüngliche Zusammengehörigkeit, der Stuttgarter-Freudenstädter Lieb mit denen in Biberach, weiterhin mit den Basler Lieb sind vorhanden. Hinweise für eine Zusammengehörigkeit mit den Mittelstädter Lieb fehlen. In Leutkirch, Oberschwaben kommen Lieb vor, sie sind zugewandert aus Biberach und versippt mit den Basler Lieb.

Quelle: Manuskript von Hermann Lieb, Ahnenforschung Familie Lieb, unveröffentlicht, ca. 1937