Ahnenforschung
Familie Grüninger

Wappen und Hausmarken der Familie Grüninger


Vorwort

Führungsberechtigte Träger eines Familienwappens sind jeweils nur die direkten männlichen Nachkommen des Stammvaters. Da das Wappen historisch unmittelbar mit dem Namen einer Familie verbunden ist findet das Namensrecht Anwendung im Wappenrecht.

Zum Nachweis der Führungsberechtigung eines Wappens sollte es in einer Wappenrolle eingetragen sein, von denen es jedoch etliche gibt. Eine unberechtigte Weiterführung kann von einem führungsberechtigten Wappenträger untersagt werden. Führungsberechtigt ist, wer seine Abstammung vom betreffenden Stammvater nachweisen kann.


Das Wappen der Grüninger aus Steinen
(Kanton Schwyz, Schweiz)

Quelle: Staatsarchiv des Kantons Schwyz

Dieses Geschlecht kommt seit dem 16. jahrhundert, ohne Stammesgemeinschaft, auch in der March vor (Bezirk des Kantons Schwyz). Konrad Grüniger von Steinen fiel 1386 bei Sempach. Als Wappen hatte das Steiner-Geschlecht in Grün einen goldenen Leu mit der Hausmarke (eine vier mit verlängertem Schenkel).

Mit dem gleichnamigen Geschlecht der Grüninger aus Altendorf im Steinerviertel*) des alten Landes Schwyz hat der Marchler Stamm nichts zu tun.

Das Wappen des Urner Geschlechts Grüninger aus Altdorf zeigt in Rot einen goldenern Löwen mit einem silbernen Merkurstab in den Pranken (eine 4 mit verlängertem Schnekel).

Auffallend ist auch die Ähnlichkeit mit dem Wappen der Grüninger von Basel, das in Grün einen silbernen Leu mit einer Marke zeigt.


*) Schon im 13. Jahrhundert wird Steinen als eines der Viertel des Alten Landes Schwyz (Steinerviertel) genannt.


Das Wappen der Grüninger in Altdorf
(Kanton Uri, Schweiz)

Quelle: Urner Wappenbuch
Staatsarchiv Uri

Stammvater des Wappens der Grüninger in Altdorf ist wohl Jakob Grüniger (Grieniger). Das Urner Geschlecht Grüninger zu Altdorf wird erstmals 1487 erwähnt. Jakob brachte vermutlich das Geschlecht der Grüninger aus Deutschland nach Uri (in der Schweiz) und erhielt im Jahre 1524 das Landrecht. Darüberhinaus wird im Jahrzeitbuch von Schattdorf noch ein Eucharius Grüniger vor 1518 genannt.

Das Wappen des Urner Geschlechts der Grüniger zeigt in Rot einen goldenen, aufrechten Löwen mit einem silbernen Merkurstab in den Pranken. Als Kleinod ein goldener, wachsender Löwe mit silbernem Merkurstab (eine 4 mit verlängertem Schenkel). Die Helmdecke in rot und gold.

Jakob Grüninger war mit Anna Scheitler verheiratet und hatte zwei Söhne, Mathias und Baschi. Mathias Grüninger war mit Margrith Scherer verheiratet und hatte den Landschreiber und Hauptmann Johannes zum Sohn. Dieser fiel in 1562 in der Schlacht bei Blainville in Frankreich. Seine Leiche wurde nicht gefunden. Die übrigen Hauptleute begrub mann im Münster zu Dreux.

Sohn von Johannes Grüninger (1562) und Katharina von Roll war Matthias Grüninger (1621), Hauptmann in Frankreich, Spitalvogt zu Altdorf und Landvogt in Baden von 1605 bis 1607. Er erhielt am 12.02.1607 von Kaiser Rudolf II einen Adels- und Wappenbrief und wurde in den Adelsstand erhoben. Vor besagtem Matthias führten die Urner Grüninger den Löwen ohne Merkurstab im Wappen.


Das Wappen der Grüninger in Basel
(Schweiz)

Quelle: Wappenbuch der Stadt Basel (Tafel Nr. 24)
Staatsbibliothek zu Berlin, Preussischer Kulturbesitz

Ein Stammvater des Wappens der Grüninger in Basel lässt sich zurückverfolgen auf den im Jahre 1573 eingewanderten Basler Bürger Christian Grüninger, Küfer und Weinschenk (1612), mit Sohn Mathias Grüninger, Küfer (*1597), mit Enkel Mathias, Küfer (*1645, 1694), sowie Ur-Enkel Martin Grüninger, Küfer (*1678, 1736).
Die Linie setzt sich weiterhin fort mit Johann Jakob Grüninger, Küfer (*1713,
1775), sowie Rudolf Grüninger, Küfer (*1744, 1798) mit seinen beiden Söhnen Rudolf, Küfer (*1776, 1823) und Johann Jakob, Spanner (*1779, 1839).

Die Hausmarke im Wappen der Familie Grüninger aus Basel stellt eine Wolfsangel dar.

Die Wolfsangel ist ein Runenzeichen, welches man bis in die frühgermanische Zeit zurückverfolgen kann. Ihre Form geht auf ein Gerät zurück, mit welchem man Wölfe gejagt haben soll. Die obere Zacke schlug man in einen Baum und die untere fungierte mit angebrachtem Köder als "Angelhaken" für die Wölfe. Es wird jedoch auch angezweifelt, ob ein solches Fangerät jemals verwendet wurde.

Mindestens seit dem 14. Jahrhundert benutzte man die Wolfsangel als Zeichen zur Grenzmarkierung. Das auch als „Todesrune” bezeichnete Zeichen steht jedoch auch für Unabhängigkeit und Freiheit. Weiterhin wird der Wolfsangel als Rune unheilabwehrende Kraft nachgesagt.


Das Wappen der Grüninger in Näfels
(Kanton Glarus, Schweiz)

Das Wappen des im Kanton Glaurs angestammten, katholischen Landleute Geschlecht der Grüniger aus Näfels zeigt im Schild auf blauem Grund einen grünen Dreiberg mit drei grünen Kleeblättern. Als Kleinod ein wachsender goldener, rot bewehrter Löwe, einen dreiblättrigen grünen Kleestengel haltend. Die Helmdecke in blau und gold.


Das Wappen der Grüninger in Altendorf
(Kanton Schwyz, Schweiz)

Quelle: Staatsarchiv des Kantons Schwyz und Uri

Das Geschlecht der Grüniger aus Altendorf in der March (Kanton Schwyz) hat mit dem gleichnamigen Geschlecht der Grüniger im Steinerviertel nichts zu tun.

Das Wappen der Grüniger zu Altendorf zeigt in weiss auf grünem Dreiberg einen grünenden Stengel mit drei stilisierten Rosen. Dieses Wappen stammt vom Grabmal des Kantonrats Pius Grüniger in Lachen. Eine weitere Variante dieses Wappens ist auf einem Grabstein in Wangen zu sehen. Es zeigt in weiss auf einem grünem Dreiberg einen wachsenden Zweig mit sieben grünen Blättern.

Adelheid Grüniger versah 1413 bis 1439 das Amt einer Meisterin im Kloster Fahr. Im Jahre 1541 erwarb Fridli Grüniger das Landrecht der March um 20 Pfund. Anno 1970 wohnen noch 11 Vertreter des Geschlechts der Grüniger in der March, 9 in Altendorf und 2 in Lachen.


Das Wappen der Grüninger aus Basel-Zürich
(Schweiz)

Quelle: Rietstap I Seite 841
Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart


Das Wappen der Gemeinde Grüningen,
bzw. der Grüninger / von Grüningen aus Grüningen
(Kanton Zürich, Schweiz)

Internet Quelle: Homepage von Hans und Maria Rüegg
Ämterscheibe von 1587 der Herrschaft Grüningen aus dem Schloss Grüningen
(im Victoria und Albert Museum in London).

Als Vorbild für die Wappenscheibe der Herrschaft Grüningen diente wohl die offizielle Standesscheibe, auf der das Gebiet von Stadt und Republik Zürich durch die Ämterwappen dargestellt sind.

In der Mitte der Wappenscheibe steht das Grüninger Wappen, welches hier als Auszug dargestellt ist. Dieses wurde vermutlich von einem auf der Burg hausenden Geschlechts "Grüninger" als Stadtwappen übernommen und dient auch heute noch als Wappen der Gemeinde Grüningen.

Quelle: Der ausgestorbene Adel von Stadt und Landschaft Zürich
Staatsbibliothek zu Berlin, Preussischer Kulturbesitz

Im Städtchen Grüningen soll vor Zeiten ein gleichnamiges edles Geschlecht von Grüningen gewohnt haben. Ob eine in Zürich verbürgerte Familie von Grüningen mit dieser in Verbindung stand ist nicht klar.

Das Wappen stimmt mit dem Wappen der Herrschaft Grüningen überein. Der Löwe als Tier auf dem Wappen lässt sich erstmals 1370 auf einem Siegel nachweisen.


Das Wappen der Grüninger aus Diessenhofen
(Kanton Thurgau, Schweiz)

Quelle: Thurgauer Wappenbuch
Staatsbibliothek zu Berlin, Preussischer Kulturbesitz

In Grün, schrägrechts, ein goldener Pfeil mit silberner Spitze.


Das Wappen der Grüninger aus Triboltingen
(Kanton Thurgau, Schweiz)

Quelle: Thurgauer Wappenbuch
Staatsbibliothek zu Berlin, Preussischer Kulturbesitz

In Grün, eine steigende silberne Pflugschar.


Das Wappen derer von Grüningen (d'Éverdes)
(Kanton Freiburg, Schweiz)

Von Grüningen, ein Familienname im Saanenland (heute im Kanton Bern), wurde schon 1558 im Volksmund häufig Werdi genannt, wohl nach dem ehemaligen Freiburger Schloss Everdes bei Echarlens (mundartlich Verdi, zu deutsch Grüningen). Ein direkter Zusammenhang mit den Edlen d'Éverdes ist jedoch nicht nachzuweisen, besteht jedoch wohl. Als Wappen in grün ein schwarzer Doppeladler und im silbernen Schildfuss zwei gekreuzte grüne Pfeile.

Die Grafschaft Greyerz war vom 11. Jahrhundert bis 1555 ein bedeutendes Herrschaftsgebiet in der Westschweiz und umfasste das obere Saanetal. Nach dem Konkurs des letzten Grafen von Greyerz im Jahre 1555 wurde die Grafschaft in die zwei Vogteien aufgeteilt. Das Saanenland und das Pays-d'Enhaut gelangten an Bern und wurden fortan in der Landvogtei Saanen zusammengefasst, während Freiburg die Herrschaft über die restlichen (freiburgischen) Teile der Grafschaft übernahm und die Vogtei Greyerz einrichtete.

Die Edle freiburger Familie de Vuippens besaß schon im 12. Jahrhundert die Lehnsherrschaft über Éverdes-Marsens. Anselme, Borgard und Guy gründeten 1137 die Abtei von Humilimont-Marsens. Ihre Nachfolger machten zahlreiche Spenden an das Kloster und drei wurden Äbte des Klosters: Bourcard (Abt von 1246-1259), Girard (Abt von 1315-1332) und Ulric (Abt von 1416-1420).

Durch Teilung der Herrschaft Vuippens entstand 1269/75 um die Burg Éverdes die Herrschaft d'Éverdes (von Grüningen), welche an die jüngere Linie der Herren de Vuippens ging.

Ulrich d'Éverdes-Vuippens wird zwischen 1255 und 1270 erwähnt und war ein Lehensmann und Freund von Pierre (II.) von Savoyen. Als erklärter Anhänger der Abtei von Humilimont ließ er das Kloster und die Kirche wieder aufbauen. Er hatte drei Söhne:
1.) Pierre (1290)
gefallen bei einem Kreuzzug im Jahre 1290 in Zypern
2.) Girard (1325)
Kanoniker in Lausanne, 1296 Archidiakon von Richmond (England), Bischof von Lausanne 1302
und von Basel 1309. Er war ein Wohltäter des Klosters von Humilimont-Marsens, eines der
mächtigsten Prälate seiner Zeit.
3.) Guillaume
wird genannt zwischen 1258 und 1300
Guillaume d'Éverdes-Vuippens hatte unter anderem die beiden Söhne Jean und Ulrich. Jean begründete den Zweig de Vuippens und Ulrich den Zweig d'Éverdes.

Othon d'Éverdes († um 1360) war ein Sohn von Jean d'Éverdes und ein Dienstmann des Grafen von Greyerz. Im Jahre 1349 überfiel er die Freiburger Schultheissin Mermeta von Maggenberg und raubte der Adligen auf dem Heimweg von ihrer Hochzeit ihre Juwelen. Die Angelegenheit eskalierte und führte zum Krieg. Bei Vergeltungsmaßnahmen verbündeten sich die Truppen von Freiburg und Bern und zündeten die Schlößer von Vuippens und d'Everdes an. Im Grüningen-Krieg (guerre d'Everdes) 1349 wurde u.a. auch La Tour-de-Trême zerstört, als die Grafen von Greyerz versuchten Othon d'Everdes gegen die Freiburger und Berner zu unterstützen.

Eine Tochter von Othon (Otto von Grüningen) war Francoise d'Éverdes (†1419). Sie heiratete um 1376 Pierre von Langin, Schloßherr von Morges, dem sie die Lehensherrschaft von Éverdes übertrug.

Das Wappen derer von Grüningen bzw. d'Éverdes war ein sechsfach geteiltes Schild in rot und silber. Eine Ausnahme stellt ein Siegel (vermutlich von Ulrich d'Éverdes) aus dem 13. Jahrhundert dar. Es zeigt ein achtfach geteiltes Schild.

Jakob d'Éverdes bzw. von Grüningen war 1450 Bürger von Gessenay und ist wahrscheinlich der Vorfahr der Familie von Grüningen (bzw. Werde/Werdi) aus Bern.

Quelle: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz
Staatsbibliothek zu Berlin, Preussischer Kulturbesitz


Das Wappen der von Gröninger aus Jerwen
(Estland)

Quelle: Beitrag zur Baltischen Wappenkunde
Staatsbibliothek zu Berlin, Preussischer Kulturbesitz

Das Wappen gespalten. Vorn in gold drei mit gespitztem roten Stulp versehene silberne Mützen untereinander, hinten in silber ebenso drei grüne Vögel. Auf dem mit rot-silber-goldenem Wulst und Decken versehenen Helm ein sitzender silberner Bracke mit rotem Halsband ohne Ring.

In Estland kommt, vielleicht zu dieser Familie gehörend, eine Familie von Gröningen vor.

Quelle: Der Adel der russischen Ostseeprovinzen
Staatsbibliothek zu Berlin, Preussischer Kulturbesitz


Die Hausmarke des Johann Grüninger
(1608 Bürgermeister zu Butzbach)
(Hessen, Deutschland)

Quelle: Butzbacher Hausmarken und Wappen
im Deutschen Geschlechterbuch (Band 84, Seite 586),
Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart


Das Wappen des Joachim Grüninger aus Augsburg
(Lehrer der Rechte, erhielt kaiserlichen Wappenbrief 09.09.1550)
(Bayern, Deutschland)

Wappen in grün einen goldenen Querbalken, darin ein rechtsschreitender grüner Sittich mit rotem Schnabel, Füßen, und Halsring
Helm spitzbärtiger Mannesrumpf in grünem Kleid mit goldenem Kragen und Knöpfen, grünem Spitzhut mit hinten abhängendem goldenen Knopf, daran grüne Quaste, mit einem Stulp von Marderpelz, in dem eine grüner Sittichfeder steckt
Decken grün gold

Quelle: "Der Neue Siebmacher", Band 5, Abteilung 6, Seite 71, Tafel 73
Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart


Das Wappen des Michael Grüninger aus Augsburg
(Bayern, Deutschland)

Das Wappen des Michael Grüninger zeigt in silber auf grünem Blatt einen grünen Sittich mit rotem Halsband, Schnabel und Fängen. Derselbe auf dem Spangenhelm mit Wulst. Im Jahre 1545 heiratet er Veronika Honold und wird 1570 als alter Amtmann des Stifts zu Ellwangen genannt.

Quelle: Augsburger Wappen und Zeichen (#5683)
Bildband und unveröffentlichtes Manuskript zum Buch
Staatsbibliothek zu Berlin, Preussischer Kulturbesitz und Stadtarchiv Augsburg

Am 24. November im Jahre 1545 wird die Hochzeit des Michael Grueninger mit Veronica Honold in Augsburg genannt. Es wird in silber ein Papagei mit rotem Halsband und Bewehrung angegeben.

Quelle: Vierteljahresschrift für Heraldik, Spragistik und Genealogie
Jahrgang 14, Seite 47 vom Verein Herold. Berlin 1873 bis 1922.


Das Wappen des Lorenz Grieninger aus Augsburg
(erhielt kaiserlichen Wappenbrief 17.05.1541)
(Bayern, Deutschland)

Lorenz Grieninger (auch Laurenz Grieniger) von den Kaufleuten 1549 im Großen Rat zu Augsburg kam 1548 von der minderen Gesellschaft in den neuen Rat. Das Wappen zeigt in rot ein an einem schrägen goldenen (auch grünen) Dreiberg emporsteigenden silbernen Rüden mit beringtem goldenen (auch grünen bzw. schwarzen) Halsband. Derselbe wachsend zwischen zwei roten Flügeln auf dem Stechhelm mit Wulst.

Quelle: Augsburger Wappen und Zeichen (#4483)
Bildband und unveröffentlichtes Manuskript zum Buch
Staatsbibliothek zu Berlin, Preussischer Kulturbesitz und Stadtarchiv Augsburg

Der genannte Lorenz Grieninger und sein Bruder Martin erhielten einen kaiserlichen Wappenbrief (zu Regensburg) am 17.05.1541. Darin in Rot ein schräger silberner Dreiberg, an dem ein silbernes Windpiel mit silber beringtem schwarzen Halsband emporklimmt. Der Helm, ein wachsendes Windspiel mit zwei roten Flügeln. Die Decke und Binde in rot-silber.

Quelle: "Der Neue Siebmacher", Band 5, Abteilung 6, Tafel 72
Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart


Das Wappen des Honorius Grüninger
(Abt von Irsee 1784-1802, geb. 1741)
(Bayern, Deutschland)

Quelle: Kaufbeurer Wappen und Zeichen (#863)
Staatsbibliothek zu Berlin, Preussischer Kulturbesitz

Honorius Grüninger (*1741, †1809) stammt ursprünglich aus Baden und wurde am 28. Dezember 1741 in Immendingen geboren. Am 10.10.1762 legte er seine Profeß (Ordensgelübde) ab, wurde am 24.06.1766 zum Priester geweiht und am 20.09.1784 zum Abt von Irsee gewählt. Er starb im Jahre 1809 als letzter Reichsprälat von Irsee in Kaufbeuren.

Das gevierte Wappen mit einem Herzschild, darin in weiß ein grünes Blatt, zeigt im ersten und vierten Feld des Hauptschildes in rot eine fliegende silberne Taube. Im zweiten Feld in blau eine strahlende goldene Sonne, und im dritten Feld ein gesichteter, abnehmender Mond, umgeben von sieben goldenen Sternen in blau. Auf dem Schild die Mitra zwischen Abtstab und dem Schwert der hohen Gerichtsbarkeit.


Das Wappen des Johann Christoph Grüninger aus Tübingen
(Pfarrer in Weilheim a.N. 1713-1743 Pfarrer, geb. 1679)
(Baden-Württemberg, Deutschland)

Magister Johann Christoph Grüninger Tubingensis Pastor Weilheim
Quelle: Nikomedeskirche zu Weilheim a.N.
(Stadtteil von Tübingen)

Auf einer Tafel in der Kirche in Weilheim a.N. ist das Wappen des Pfarrers Johann Christoph Grüninger (*1679, 1743). In der Kirche sind zwei von ihm und seiner 2ten Frau gestiftete Gemälde zu sehen. Das erste Bild zeigt den Erzengel Gabriel als Verkündigungsengel mit einer Lilie, das zweite Bild zeigt Maria, in ihrer Hand hält sie ein Buch mit dem Magnifikat. Der Grabstein seiner zweiten Frau Sophie Charlotte, eine große gekehlte Steinplatte, ist auch zu sehen sowie ein lateinisch beschriftetes Messingepitaph, welches an Pfarrer Grüninger und seine beiden Frauen erinnert.

Johann Christoph Grüninger ist der Sohn des Tübinger Bürgermeisters Johann Wendel Grüninger (*1638, †1703). Im Jahre 1724 beantragt er für seinen Sohn Johann David eine Beteiligung am Grüninger Stipendium in Winnenden. Diese wurde aber abgelehnt, weil seine Linie nicht auf die Geschwister des Probstes Erasmus - wie vorgeschrieben - zurückging. Das Schema ist nicht enthalten, jedoch aus einem späteren Parallelfall - eingereicht von den Nachfahren der Schwester - lässt sich eine falsche Herleitung ersehen.

Weilheim ist sicher um einiges älter als 900 Jahre. Der Name lässt auf eine Entstehung spätestens im 7. Jahrhundert schließen. Die erste schriftliche Erwähnung als "Wilon" erfolgte um 1090 im Zusammenhang mit der Grundausstattung des Klosters Zwiefalten. Dabei wird die Weilheimer Kirche und damit das Dorf erstmals schriftlich erwähnt.


Das Wappen der Grüninger aus Nagold
(Stammvater: Johannes Grüninger, geb. 1730)
(Baden-Württemberg, Deutschland)

Johannes * 21.08.1730 Metzger und Hirschwirt, Nagold
Johann Christian * 16.01.1766 Metzger, Richter und Engelwirt, Nagold
Johann Michael * 27.02.1792 Metzger und Landwirt
Johann Gottlob * 05.06.1831 Landwirt

Ludwig Grüninger, geboren am 17. September 1876, Sattler und Tapeziermeister in Nagold, Sohn des Landwirts Johann Gottlob Grüninger (*1831) nahm für seine Sippe u.s. Wappen an. Der Stammvater diese Wappens ist Johannes Grüninger (*1730), welcher ein Sohn des aus Tübingen stammenden Johann Wendel Grüninger (*1692, †1767) war.

Schild 3-strahliger silberner Stern, Spitze nach unten, begleitet im Schildhaupt von einer goldenen Kugel, in blau, im Schildfuß von 2 silbernen Lilien in rot
Helm gekrönt
Kleinod der silberne Stern Spitze nach oben auf blauem Feld belegt mit goldener Kugel und begleitet von 2 roten Lilien
Helmdecke silber-rot

Quelle: Wappensammlung Dochtermann 548/41
Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart


Das Wappen des Marten Gröninger
(Bürgermeister in der Gegend Rottenburg a.N.)
(Baden-Württemberg, Deutschland)

Quelle: Das Rottenburger Wappenbuch, 1602
Stadtarchiv Rottenburg

Das Rottenburger Wappenbuch von 1602 enthält Wappen der führenden Familien und Geschlechter in der Grafschaft Hohenberg, d.h. der Gegend um den Verwaltungsmittelpunkt Rottenburg in vorderöstereichischer Zeit.

Das Wappen des Marten Gröninger, Bürgermeister, zeigt in gold einen Gegenstand auf silbernem Grund.

Es könnte sich hierbei um Martin Grüninger (* um 1485, vor 1555) handeln, Sohn des Johann (Hans) Grüninger zu Entringen (Herrenberg). Martin Grüninger (Magister) war 1501 immatrikuliert in Tübingen, war 1509/14 in Rottenburg und vertritt 1527 Rottenburg auf dem Landtag in Innsbruck. Er war weiterhin 1530 Bürgermeister in Rottenburg. Verheiratet war er mit Margarete, welche 1555 als Witwe für 440 fl ihr Haus am Markt in Rottenburg an Heinrich Kaiß zu Tübingen verkaufte.

Der "Gegenstand" im Wappen sollte ein "Blatt" darstellen. "Blätter" kommen interessanterweise auch in dem Wappen der Familie Grüninger aus Winnenden vor. Dies legt eine Beziehung der Grüninger aus Herrenberg und Winnenden nahe.

Weiterhin zeigt markanterweise auch das Stadtwappen der Stadt Steinen in der Schweiz sechs Blätter.


Das Wappen der Grüninger aus Winnenden
(Baden-Württemberg, Deutschland)

Internet Quelle: Homepage von Dr. Edward H. Thompson,
Department of Economic Studies, Dundee University, Scotland.

Das Portrait zeigt Johann Valentin Andreae. Auf der linken Seite sind die Wappen seiner Vorfahren abgebildet. Auf der rechten Seite die seiner Frau.

Johann Valentin Andreae (* am 17.08.1586 in Herrenberg), Theologe und Dichter, heiratete am 02.08.1614 in Poppenweiler Agnes Elisabeth Grüninger (* am 19.03.1591/92 in Schützingen), Tochter des Josua Grüninger (* am 12.08.1554 in Winnenden).

Das Wappen "Grüninger" steht für ihren Ur-Großvater, Martin Grüninger (* ca. 1495 in Winnenden), welcher mit Elisabeth Braun verheiratet war. Das "B" steht für die Familie Braun, welche anscheinend nicht bewappnet war.

Das Schild des Wappens der Grüninger in Winnenden beinhaltet drei Blätter, vermutlich in grün. Auch hier, wie schon beim Wappen des Marten Gröninger aus der Gegend Rottenburg, könnte vermutet werden, dass die Grüninger aus Winnenden und Herrenberg verwandt sein könnten.

Das Stadtwappen von Steinen aus der Schweiz beinhaltet zwei mal drei grüne Blätter.


Das Wappen der Anna Grüninger
(2te Ehefrau von Georg Kölz zu Schwaikheim),
Tochter des Bürgermeister Erasmus Grüninger in Winnenden
(Baden-Württemberg, Deutschland)

Quelle: Mauritiuskirche in Schwaikheim
(bei Winnenden)

Das Epitaph für Georg Kölz (†1607) zeigt das Wappen der Kölz sowie das Wappen seiner zweiten Frau Anna Grüninger (*1556). Anna war eine Tochter des Bürgermeisters Erasmus Grüninger (*1523, †1613) zu Winnenden bzw. eine Schwester des Stuttgarter Probstes Erasmus Grüninger (*1566, †1632).


Das Wappen der Grieninger aus Pforzheim
(Baden-Württemberg, Deutschland)

Das Wappen der Grieninger aus Pforzheim zeigt in silber einen schwarz gekleideten Mann mit goldenem Gürtel, goldenen Aufschlägen am Kragen und den Ärmeln, auf dem Haupt ein Kranz von drei Rosen, in der rechten Hand einen grünen Zweig. Als Kleinod die selbe Figur. Die Helmdecke schwarz-silber.

Ein Stammvater des Wappens der ehrbaren Rats- und Apothekerfamilie Grieninger in Pforzheim lässt sich zurückverfolgen auf Johann Grieninger, Bürgermeister zu Pforzheim. Sein Sohn Michael Joachim Grieninger (*1538, †1606) war Apotheker und Ratsverwandter in Pforzheim. Mit seiner ersten Frau Barbara Beyschlag - welche er 1561 heiratete - hatte er 14 Kinder. Seine zweite Frau Dorothea Wohnecker heiratete er 1600. Der Ur-Enkel Johann Georg Grieninger (*1642, †1695) aus erster Ehe war Senator in Rothenburg ob der Tauber und langjährigen Buchhalter bei verschiedenen vornehmen Kaufleuten zu Mainz und Frankfurt.

Quelle: Leichenpredigt - Grieninger, Michael Joachim, Apotheker und Rathsverwandter, Pforzheim, 1538-1606
Quelle: Leichenpredigt - Grieninger, Johann Georg, Mitglied des Inneren Rats, Rothenburg ob d. T., 1642-1695
Quelle: Leichenpredigt - Grieninger, Susanna Catharina, geb. Erb, Rothenburg ob d. T., 1627-1706
Württembergische Landesbibliothek, Stuttgart


Das Wappen der Grueninger aus Freiburg
(Baden-Württemberg, Deutschland)

Quelle: Oberbadisches Geschlechterbuch
Württembergische Landesbibliothek, Stuttgart

GRUENINGER:
Berchtold Grüninger, Ek., Z. Urk. Haslach 1332. Herr Johans der Grüninger, Schultheiß in Freiburg 1347, todt 1356, hatte eine Tochter.
Bentz Grüninger, Ek., 1367 adeliger Söldner der Stadt Freiburg. Sein Siegel zeigt im Schilde drei gestürzte Wolfsangeln übereinander: † S. BERTOLDI GRVENGER.
Hans der Grueninger genannt Hans von Wintzeln und sein Bruder Heinz vergabten 1386 an das Kloster Heiligkreuzthal den Zehnten in Warntal.

Bemerkenswert ist, dass eine Verbindung zu den Grafen von Grüningen-Landau - welche sich stets um das Kloster Heiligkreuztal gekümmert haben - theoretisch möglich wäre.

Die Grafen von Grüningen-Landau bzw. die Grafen von Württemberg hatten als Siegel bzw. im Schild drei übereinanderliegende schwarze Hirschgeweihstangen auf goldenem Grund.


Das Wappen der Grafen von Grüningen-Landau (Riedlingen)
(Baden-Württemberg, Deutschland)

S. Hartmanni comitis de Grueningen

Quelle: Württembergisches Adels- und Wappenbuch
Staatsbibliothek zu Berlin, Preussischer Kulturbesitz

VON GRUENINGEN (GRIENINGEN):

Ein Zweig der Grafen von Württemberg-Veringen, die Grafen von Grüningen-Landau.

Durch die Hochzeit des Grafen Hartmann (I.) von Württemberg mit einer veringischen Grafentochter gewann er nicht nur weiteren Besitz in Oberschwaben, sondern es brachte auch das veringische Wappen in das Haus Württemberg, welches fortan das Hauptwappen der Württemberger sein sollte - die drei übereinanderliegenden schwarzen Hirschstangen auf goldenem Grund.

Erstmals wurde es als Siegel auf einer von Graf Konrad (III.) von Grüningen im Jahre 1228 ausgestellten Urkunde gefunden (Sohn des Grafen Hartmann (I.) von Württemberg).

Auf dem Grabstein in Markgröningen von Graf Hartmann (I.) von Grüningen - Sohn von Konrad (III.) - sieht man zusätzlich als Helmzier einen Korb mit Pfauenfedern.


Das Wappen der Ministerialen von Grüningen (Riedlingen) und
derer von Grüningen aus Villingen
(Baden-Württemberg, Deutschland)


Heinricus miles de Grueningen (1307)

Im Schilde einen freischwebenden Schildrand, bzw. drei aufeinander liegende, nach innen verjüngte Schilde

VON GRUENINGEN (Riedlingen):
Ministerialen der Grafen von Grüningen (Riedlingen). Die Vermutung, dass die Herrn von Grüningen und ihre Besitznachfolger, die Herrn von Hornstein, eines Geschlechts seien wird durch die Wappen nicht unterstützt. Zu diesem Geschlecht gehören Otto von Grieningen, sein Bruder Heinrich und seine Schwestern Clara und Ursula.

Quelle: Württembergisches Adels- und Wappenbuch
Staatsbibliothek zu Berlin, Preussischer Kulturbesitz

VON GRUENINGEN (Villingen):
Dorf B.-A. Villingen, Sitz eines früh erloschenen Adelsgeschlechtes. Berchtoldus de Grüningen, nach 1109, und Walchon de Grüningen zwischen 1111 und 1122 im Rot. Sanpetr. aufgeführt.
Olim Eberhardus de Grüningen 1138. Unus de Grüningen prope Villingam qui dicebatur über homo 1224. Heinricus de Grüningen 1275 canonicus, 1282 cellerarius und Cunradus de Grüningen 1278 canonicus ecclesiae Constant. H. de Gruningen 1287 Z. St. Blasien. Otto de Grüningen, miles, verkaufte 1307 mit Willen seiner Gattin Anna und seiner Söhne Albertus, C. (Conradus) und Otto Gräflich Veringen Lehengüter in Baechingen.
H. villicus de Grüningen, civis in Villingen, 1309. Herr Heinrich v. Grüningen, R., 1312, 1323, wird d. d. Mengen 1327.18.10. mit dem Kloster Salem verglichen, dem er mit seiner Burg dienen soll, worein seine Söhne Albrecht und Otto, sein Bruder Conrad und seine Bruderssöhne Albrecht und Heinzo einwilligen. Die Siegel des Ritters Heinrich († S'. HEINRICI. MILIT. DE. GRIENIGIN.), seines Sohnes Albrecht († S'. ALBERTI. DE. GRVNINGEN. IVNIORIS.), welcher 1323 an das Villinger Johanniterhaus auf Güter in Ebratsweiler und Herdwangen verzichtet, und seines Bruderssohnes Albrecht († S'. ALBERCHTI. D' GRYONINGEN.) zeigen im Schilde einen freischwebenden Schildrand, bzw. drei aufeinander liegende, nach innen verjüngte Schilde. Mechtild v. Grüningen 1360 Ordensschwester zu St. Johann in Freiburg. Bruder Heinrich v. Grüningen 1459 Prior, 1451 als Bruder Heinrich Grueninger, Prior, Statthalter und Verwalter des Johanniterhauses in Villingen bezeichnet. Wohl nach Grueningen bei Ruedlingen im Königreiche Württemberg nannte sich Conrad v. Grüningen, R., welcher 1290 einen Streit mit Kloster Zwiefalten hatte, und wohl mit Conrad v. Grüningen, genannt von Hornstein, 1274 identisch ist. Derselbe gehört dem Geschlechte von Hornstein an.

Quelle: Oberbadisches Geschlechterbuch
Württembergische Landesbibliothek, Stuttgart

Die Zubenennung Conrads von Grüningen erfolgte wohl nach der Stadt Riedlingen im Königreich Württemberg, welcher auch "von Hornstein" genannt wurde. Die Herren von Hornstein sind seit etwa 750 Jahren ununterbrochen in Grüningen bei Riedlingen ansässig und waren wahrscheinlich die Ministerialen der Grafen von Grüningen-Landau.